
Doppel-Hauptverwaltung für zwei Automarken, Weiterstadt

Seat und Skoda sind zwei eigenständige Marken des VW Konzerns. Der Konzern wollte die Zentralen für beide Marken in einem gemeinsamen Gebäude errichten. Die Architektur sollte allerdings die Eigenständigkeit der Marken nach außen sichtbar erhalten. Unser Gewinner-Entwurf „Two-in-One“ schafft einen selbstbewussten Solitär. Das Gebäude sollte 2009 realisiert werden und wäre damit eines der ersten gewesen, das den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DNGB) für ein „Green Building“ entsprochen hätte.

Der weich geschwungene Baukörper weist etliche bemerkenswerte Ideen auf. Er bietet von allen Seiten ein weithin sichtbares, gleichmäßig attraktives Bild ohne „Rückansicht“ und bildet durch seine Form eines gespiegelten „W“ sechs Außenraumzonen, die sechs Funktionszonen zugeordnet sind. Die Markenwelten werden durch zwei Eingänge sowie die zwei Schlüsselfarben der Marken unmissverständlich nach außen dokumentiert.
Zudem sorgt die ungewöhnliche Form dafür, dass alle Mitarbeiter einen ungehinderten, gleichwertigen Blick über die Landschaft genießen, wobei die halbrunden Räume in den Gebäudeabschlüssen einem brillanten Panoramablick bieten.

Das Gebäude ist fast unbeschränkt flexibel nutzbar. Die gesamte Regelgeschossfläche besteht aus zwei frei einteilbaren Bürozonen mit einem gemeinsamen, langgestreckten Kern. Für beide Marken ist ein eigener Aufzugsbereich mit Meetingpoint und einer Lounge für kurze, informelle Besprechungen vorgesehen, sodass auch im Inneren die eigenständigen Markenwelten erlebbar sind.

Die Planung hat mit vielen weiteren innovativen Lösungen die Auftraggeber begeistert. Der Entwurf erfüllte auch in der Haustechnik die geforderte ökologische Energieeffizienz. Das Beheizen bzw. Abkühlen des Gebäudes setzt auf eine hocheffiziente geothermische Brunnenanlage mit Betonkernaktivierung, welche für die Grundlast der Wärme-/Kälteversorgung sorgte. Das Resultat war ein niedriger Primärenergie-Verbrauch und trotzdem ein angenehmes Arbeitsklima für alle Mitarbeiter. Hinzu kamen weitere geplante Energiesparmaßnahmen wie die dezentrale Warmwasserbereitung für die Küche und die Nasskerne. Eine tageslichtabhängige Steuerung reduziert den Stromverbrauch, wobei das Gebäude insgesamt so konzipiert ist, dass es viel Außenlicht nach innen aufnehmen kann.