Heidi Zehentner hat für das Journal Frizz mit dem Projektentwickler René Reif ein lesenswertes Gespräch über Konzept und Ziele des MAIN YARD’s geführt. Der Fachmann und Lehrbeauftragter für die Strukturierung von Finanzierungen großer Immobilienprojekte zeigt darin sein Verständnis der Bedeutung von Bauen und Architektur für die Entwicklung einer Stadt und die Menschen, die dort leben.

Die ambitionierten Ziele der Quartiersentwicklung sind, so viel lässt sich schon sagen, durch die Projekttatsachen gedeckt. Das Interview belegt noch einmal die verantwortungsvolle und umsichtige Herangehensweise der OrT-Group. Reif bekennt sich zu den damit verbundenen Hoffnungen für die Stadtentwicklung. So erläutert er, dass die OrT-Group sich von Anfang an gefragt hat, „was das Viertel braucht. Und durch die Aufarbeitung seiner Geschichte und das Kennenlernen der Menschen dort haben wir ein Konzept entwickelt, das mehr Nachhaltigkeit und Modernität einbringen wird.“

Was René Reif und die OrT-Group unter Modernität verstehen, wird im weiteren Verlauf des Gesprächs deutlich: „… ein junges, dynamisches Quartier für Menschen jeglicher Couleur, Herkunft und jeglichen Alters“. Die OrT-Group investiert bewusst in eine neue Sequenz der Stadtentwicklung, in eine vielfältige Stadtgesellschaft, in integrierte Funktionen und in die Toleranz für unterschiedliche Lebensweisen: „Bereits vor der Bauphase haben wir mit unterschiedlichen Zwischennutzungen eine breite Zielgruppe angesprochen. Schon dort konnten wir den Charakter einer modernen und pulsierenden Stadt wie Frankfurt sehr gut in unser Quartier einfangen. Es wurde getanzt, gelacht, gefeiert, aber auch entspannt, und alles war für jeden zugänglich. Diese Mentalität eines friedlichen Miteinanders und der Lebenslust möchten wir gerne beibehalten …“ Daher sollen Kunst und Kultur dauerhaft ihren Platz im MAIN YARD behalten.

Ein weiterer Aspekt ist das Hinarbeiten des MAIN YARD’s auf die ökologische Transformation der Stadt. So wurden immerhin 50 Prozent des Freiraums für Grünflächen bereitgestellt, zum Beispiel für 20 neue Bäume, insektenfreundliche Pflanzeninseln und Nistplätze für Vögel.

Wir stellen fest, dass das MAIN YARD sich bereits ein Jahr vor Fertigstellung zum Stadtgespräch entwickelt. Es bleibt nicht unbemerkt, wie sich das ehemalige Problemviertel in einen neuen städtischen Ort verwandelt, der mit seinem Herzstück, der verkehrsstillen, neuen Straße Am Städelshof („Grüne Gasse“), ein Beispiel gibt, wie sich Frankfurt von der City bis hin zu solchen Außenbezirken wie Fechenheim oder Hoechst weiterentwickeln könnte.